Oligosaccharide

Oligosaccharide auf einen Blick

  • Oligosaccharide sind Mehrfachzucker und gehören zu den Kohlenhydraten.
  • Sie versorgen Heim-, Hobby- und Haustiere mit Energie für sämtliche Stoffwechselprozesse.
  • Oligosaccharide stammen fast ausschließlich aus pflanzlichen Zutaten im Futter.
  • Für Jungtiere ist die Muttermilch eine wichtige Quelle für Oligosaccharide.
  • Zudem stabilisieren sie den Blutzuckerspiegel und fördern eine stabile Darmflora.

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Definition: Was sind Oligosaccharide?

Oligosaccharide (Syn. Mehrfachzucker), sind Kohlenhydrate, die aus einer Aneinanderreihung von mehreren Einfachzuckern (sog. Monosaccharide) bestehen. Wie andere Kohlenhydrate auch, so bestehen auch Oligosaccharide aus einer unterschiedlich langen Verbindung von Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen. Generell spricht man von Mehrfachzuckern bzw. Oligosacchariden, wenn eine Verkettung von minimal zwei bis maximal zehn Monosacchariden vorliegt. Im Körper eines Lebewesens sind Mehrfachzucker meist in der Zellmembran an Eiweiße (sog. Proteine) und Fette (sog. Lipide) gebunden.

Der Großteil aller Oligosaccharide besteht aus einer Verbindung von zwei Einfachzuckern. Diese werden deshalb als Disaccharide (griech. -di für zwei, doppelt) bezeichnet. Eines der wichtigsten Oligosaccharide ist Saccharose. Diese besteht aus einem Molekül Fruktose und einem Molekül Glukose und ist allgemein als Haushaltszucker bekannt. Saccharose kommt in natürlicher Form in reifen Früchten, Zuckerrohr und Zuckerrüben vor. Ein weiteres wichtiges Oligosaccharid ist Laktose, auch Milchzucker genannt.

Wie viele Oligosaccharide benötigen Hund, Katze, Pferd und Co.?

Wegen ihrer komplexen Verkettung braucht der Magen-Darm-Trakt eines Tieres deutlich länger, um Oligosaccharide aufzuspalten und zu verdauen als es beispielsweise bei Einfachzuckern der Fall ist. Auf diese Weise helfen Oligosaccharide, den Blutzuckerspiegel langfristig zu stabilisieren und den Körper nachhaltig mit Energie zu versorgen. Zudem dienen sie bei Jungtieren dem Aufbau einer robusten Darmflora.

Der konkrete Bedarf an Oligosacchariden lässt sich jedoch nicht allgemeingültig beziffern und ist von Tierart zu Tierart verschieden. Auch die Hauptquellen in der Nahrung von Hund, Katze, Pferd und Co. unterscheiden sich.

Eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie sind nahezu allesamt pflanzlichen Ursprungs. Meerschweinchen und Kaninchen decken ihren Bedarf an Oligosacchariden zum größten Teil über Obst, Gemüse und Getreide. Ähnlich ist es bei Pferden, die die verschiedenen Mehrfachzucker optimal über Hafer oder Gerste aufnehmen können. Hunde und Katzen nehmen Oligosaccharide ebenfalls über Getreide, aber auch andere stärkehaltige Pflanzen auf. Jungtiere wie Welpen, Kitten oder Fohlen decken ihren Bedarf an Oligosacchariden überwiegend über die Muttermilch. Diese enthält große Mengen an Mehrfachzuckern und versorgt neugeborene Tiere mit allen für ihre Entwicklung notwendigen Kohlenhydraten.

Quellen
Engelhardt et al. (2015): Physiologie der Haustiere, 4. Aufl., Stuttgart, Deutschland: Enke.
Rühle et al. (2017): Das Kaninchen. Nahrung und Gesundheit, 1. Aufl., Norderstedt: BoD – Books on Demand.
Kirchgeßner, Manfred (1997): Tierernährung, 10. Aufl., Deutschland, Wien: Verlags Union Agrar.